Unser Buchtipp des Monats kommt dieses Mal von unserer pädagogischen Leitung Melanie:
Nora Imlau: In guten Händen. Wie wir ein starkes Bindungsnetz für unsere Kinder knüpfen. Ullstein Verlag.
Seit ich das erste Mal auf Instagram von dem Buch erfahren habe, fieberte ich förmlich auf das Erscheinungsdatum hin, denn die angekündigten Inhalte, zusammen mit dem Namen Nora Imlau versprachen nur Gutes. Pünktlich zum Erscheinungsdatum lag das Buch also in meinem Briefkasten und ich nahm mir gleich am nächsten Tag Zeit loszulesen. Und tatsächlich habe ich mir nicht zu viel davon versprochen:
In 8 Kapiteln entlarvt Nora Imlau in ihrer gewohnt offenen, toleranten und gleichzeitig unglaublich empathischen Weise „Steinzeitmythen“ und „Früher-war-alles-besser“-Märchen, sie beschreibt die Bindungsbedürfnisse von Kindern treffend, ohne Eltern ein schlechtes Gewissen zu machen – und beweist die von ihr erwähnte Ambiguitätstoleranz (alleine für die Verwendung dieses Wortes muss man das Buch ja schon lieben) bei Kitas und anderen Betreuungsformen in ihren Texten rund um die verschiedensten Betreuungsmodelle und -formen.
Das ist es auch, was mir an dem Buch so gut gefällt, dass ich es tatsächlich jeder Familie ans Herz legen möchte. Bei Zuckertag ist es uns besonders wichtig, für alle Familien ein zweites Zuhause zu sein, egal ob sie sich dafür entscheidet, gemeinsam mit den Kindern einen Eltern-Kind-Kurs zu besuchen, ob sie wenige Stunden in der Woche eine Betreuung wünschen, um etwas abzuarbeiten oder auch „nur“ mal ein paar Stunden zu schlafen oder mal wieder in Ruhe zum Friseur zu gehen (Ja, auch das sind absolut legitime Gründe für ein bisschen Entlastung im Familienalltag!) oder ob beide Eltern Vollzeit berufstätig sind und einen Ganztags-Kita-Platz für ihre Kinder benötigen.
Nora Imlau trifft damit mit ihrem Buch ins Herzen dessen, was unsere Haltung bei Zuckertag ausmacht: Die Überzeugung, dass es nicht das Eine richtige Familienmodell gibt, sondern viele Verschiedene, die einfach nur zu ebendieser Familie zu ebendieser Zeit passen müssen! In jeder Zeile des Buches spürt man, dass sie diese Haltung lebt und meint, was sie schreibt. Dabei kommt der ganze Text nicht nur gut recherchiert und professionell rüber, sondern ich hatte beim Lesen tatsächlich das Gefühl, dass da jemand geschrieben hat, der Familien wertschätzend, freundlich und fröhlich betrachtet und genau das meint, was sie auf`s Papier bringt.
Eine klare Empfehlung für alle Familien, die sich manchmal fragen, ob sie alles richtig machen bezüglich der Betreuung und Bindung ihrer Kinder – und Hand auf`s Herz, wer fragt sich dies nicht hin und wieder?!